Margherita Sarfatti und die Rassengesetze in Italien

„Ich habe den Duce zu dem gemacht, was er wurde.“
Margherita Sarfatti. Die Jüdin an Mussolinis Seite.
Ein Feature von Uta Ruscher
Deutschlandfunk, 21.11.2008

Rom, 17. November 1938. Die faschistische Regierung veröffentlicht das Dekret zur „Verteidigung der italienischen Rasse“. Fast ausnahmslos werden die antijüdischen Maßnahmen Deutschlands übernommen. Margherita Sarfatti lebt seit wenigen Tagen im Exil. Ihre Tochter muss sich mit ihrer Familie verstecken. Ihre Schwester wird im Viehwaggon nach Auschwitz sterben. Sie selbst kehrt 1947 in ihre Heimat zurück. Ohne Reue oder Schuldgefühl. Das sei typisch, sagen die Sarfatti-Nachkommen. Der Mythos von den anständigen Italienern sei eine Farce. Echte historische Aufarbeitung gebe es in Italien nicht. Ein Feature mit O-Tönen von Filippo T. Marinetti, Benito Mussolini und den Enkeltöchtern Margherita Sarfattis.